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Uli hat seine Hausaufgaben mehr als gemacht..!

icon.crdate06.11.2018

06.11.2018

Unser "Quereinsteiger" ist ein wichtiger Stützpfeiler in der Feuerwehr Jestetten

Uli Hosp ist ein Späteinsteiger bei der Freiwilligen Feuerwehr Jestetten. Der selbständige Elektromeister und Inhaber der Firma Elektro-Hosp in Jestetten trat der Feuerwehr vor guten zehn Jahren im Lebensalter von 48 bei und engagiert sich sehr für die Feuerwehr seiner Gemeinde. Er ist einer von zahlreichen hoch motivierten Angehörigen unserer Wehr und einer der "typischen Maschinisten mit Leib und Seele". Er leitet die Weiterbildungen unserer Maschinisten und sorgt für ein abwechslungsreiches Programm.

Tagsüber steht er fast immer für Einsätze zur Verfügung, dabei lässt er in seinem Betrieb nach der Alarmierung- alles liegen und stehen. 2015 wurden Uli und seine Firma im Rahmen der Generalversammlung als "Partner der Feuerwehr" ausgezeichnet. In seinem Betrieb arbeitet noch ein Aktivmitglied der Feuerwehr Jestetten, weiterhin ein Aktivmitglied der Feuerwehr Stühlingen.

 

Interview mit Uli, geführt von Uwe Kaier:

Uli, wir haben unseren Mitbürgern für die Sommerferien Hausaufgaben aufgeben und versucht, sie für eine Mitarbeit bei der Feuerwehr zu motivieren, somit eine aktive Mitgliedschaft bei uns zu überdenken.

Du hast Deine Hausaufgaben bereits vor einigen Jahren erledigt und bist sozusagen als Spätberufener zu unserer Truppe gestoßen.

Wie alt warst du da und was hat dich damals zu diesem Schritt bewegt?

Als ich in die Feuerwehr eintrat, war ich im Jahr 2008 - 48 Jahre alt. Für die Feuerwehr interessierte ich mich schon immer, es war mir aber terminlich in früheren Jahren nicht möglich.

Schon viele Jahre vorher wurde ich immer wieder darauf angesprochen, dass ich als Handwerker und Besitzer des LKW-Führerscheins wertvolle Voraussetzungen für den Feuerwehrdienst habe. Außerdem befinde ich mich tagsüber meistens in Jestetten und Umgebung und kann die Tagesbereitschaft unterstützen.

Wie wurdest du als Neuer aufgenommen? Hast du die Feuerwehr als solches erlebt, wie sie du dir vorgestellt hast?

Ich kannte ja bereits alle Mitglieder persönlich und hatte das Gefühl, dass man da sofort dazugehört. Aufgrund meines Berufes hatte ich immer wieder Einblick in das Feuerwehrwesen, es war mir also nicht ganz fremd.

Was sind deine Aufgaben bei der Feuerwehr Jestetten? Wo siehst du dich?

Grundsätzlich hat jeder Feuerwehrangehörige das zu tun, wofür er ausgebildet ist und muss natürlich dort sein, wo er gerade gebraucht wird.

In den meisten Einsätzen werde ich als Maschinist eingesetzt. Zu meinen Aufgaben gehört auch die Vorbereitung der monatlichen Maschinistenprobe.

Musstest du viel an Ausbildungsstunden investieren, um im Einsatz und den Proben bestehen zu können?

Jeder Feuerwehrangehörige muss grundsätzlich den Truppmann -Lehrgang absolvieren, welcher zwischen Fasnacht und Ostern wöchentlich an jeweils zwei Abenden und am Samstag stattfindet.

Danach folgten die Lehrgänge Truppmann 2 und Sprechfunker. Aufgrund meines Alters habe ich den Atemschutzlehrgang nicht besucht. Dann kam die Ausbildung zum Maschinisten. Es war dann gleich klar, dass ich unsere Maschinisten unterstützen werde. Natürlich kann jeder für sich jederzeit an den Fahrzeugen und Geräten üben und gerade in der Anfangszeit ist das ja auch sehr wichtig.

Ich glaube und hoffe nach wie vor, dass es bei uns in Altenburg und Jestetten schlummernde Talente gibt, welche sich den Schritt überlegen, zur Feuerwehr zu gehen. Was würdest du diesen Interessenten mitgeben, um für den letzten Schub Motivation zu sorgen?

 

Unsere Gesellschaft kann nur bestehen, wenn sich möglichst viele Mitbürger ehrenamtlich engagieren. Die ganz großen Vorbilder sind für mich diejenigen Personen, die sich in der Freizeit oder beruflich direkt mit hilfsbedürftigen Menschen befassen, also der Rettungsdienst, Pflegepersonal, Helfende in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dem THW und eben auch der Feuerwehr etc.

Natürlich liegt das nicht jedem, aber jeder kennt seine Fertigkeiten und Kenntnisse und kann diese der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Es gibt unendlich viele Menschen, die körperlich fit sind und eben auch die Voraussetzungen mitbringen, um sich sinnvoll einbringen zu können.

Was gibt einem die Feuerwehr und warum ist man mit hoher Motivation Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann?

Es ist doch für jeden Menschen wichtig, dass soziale Kontakte bestehen und speziell der kameradschaftliche Umgang miteinander wird bei der Feuerwehr großgeschrieben.

Die Motivation entsteht im Gedanken, anderen Menschen helfen zu können und die Feuerwehrkameradeninnen und Kameraden zu unterstützen.

Auch ein Dankeschön aus der Bevölkerung trägt sicher immer wieder zur Motivation bei.

Du bist verdient im Jahr 2015 mit deiner Firma als Partner der Feuerwehr ausgezeichnet worden. Wie regelst du die Einsätze während der Arbeitszeit als Firmeninhaber?

Eigentlich klappt es fast immer, dass ich nach der Alarmierung sofort weg kann. Wenn ich auswärts arbeite oder bei größeren Störungen in Produktionsanlagen der umliegenden Betriebe arbeite, muss ich einfach bei der Arbeit bleiben. Aber wie erwähnt, klappt es ja meistens. Meine Frau denkt da immer mit, wenn sie einen Einsatz mitbekommt und sagt dann meine anstehenden Termine bei meinen Kunden rechtzeitig ab.

Ich spreche mich auch mit meinen Mitarbeitern ab und wenn etwas dringendes Geschäftliches ansteht, können wir vielleicht auch mal nicht zu zweit in den Einsatz gehen. Für mich ist es selbstverständlich, dass wir sofortige Einsatzbereitschaft herstellen, wenn es irgendwie möglich ist und ich finde es auch toll, dass es mit den anderen Betrieben im Dorf keine Probleme diesbezüglich gibt und sie ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen.

   

Lieber Uli, danke, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast. Bleib gesund und uns noch lange erhalten. Wir haben alle sehr großen Respekt vor deinem Engagement in der Feuerwehr, dies als selbständiger Handwerker.

Vielleicht motiviert das Interview einige unserer schlummernden Talente in der Gemeinde zu einer aktiven Mitarbeit in unserer Feuerwehr. Wir würden uns freuen!

   

Bericht, Interview und Bilder: Uwe Kaier, Mediensprecher