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Viel Spaß als Quereinsteigerin bei der Feuerwehr

icon.crdate31.03.2016

31.03.2016

Im Fokus- Sabrina Kreutz

Im Oktober 2015 erschien die 22-jährige Sabrina Kreutz das erste Mal bei einer Feuerwehrprobe der Feuerwehr Jestetten und hat sich für ein interessantes Ehrenamt und für den Dienst am Nächsten entschieden. Wie viele andere Helfer opfert sie ab sofort ihre wertvolle Freizeit, um anderen zu helfen. Anlässlich der Generalversammlung am 12.03.2016 wurde sie per Handschlag in die Reihen der aktiven Wehr von Gesamtkommandant Holger Jörns aufgenommen. Vom 11.02. bis 24.03.2016 absolvierte sie erfolgreich die Grundausbildung der Feuerwehr "Truppmann 1" und hat nun das Rüstzeug bekommen, ab sofort an Einsätzen mitzuwirken. Sie steht auch tagsüber für Einsätze zur Verfügung.

In einem Interview äußerte sich Sabrina zu ihrer Motivation, welche sie zur Feuerwehr geführt hat.

Sabrina, was hat Dich dazu gebracht, der Feuerwehr Jestetten beizutreten?

Mein Partner ist aktives Mitglied in der Feuerwehr Jestetten und somit wurde ich regelmäßig mit dem Thema Feuerwehr konfrontiert. Ich bekam so einiges mit und mein Interesse wurde geweckt. Ich wollte schon länger etwas gemeinnütziges machen und mein Gedanke war, dass es doch eine gute Aufgabe ist, anderen in Notlagen zu helfen.

Wie wurdest du in den Reihen der aktiven Wehr aufgenommen und was hast Du für ein Gefühl?

Mein Vorteil war, dass ich von verschiedenen Veranstaltungen fast alle Mitglieder schon persönlich gekannt habe. Der Empfang war warm und herzlich. Anfangs war ich nervös, da ich zu diesem Zeitpunkt die einzig Neue war. Und als ich mit der Einsatzkleidung eingekleidet vor der Mannschaft stand, sorgte es bei einigen schon für Verwunderung, denke ich.

Wie ist das so als Frau in einer Männerdomäne?

Ich bin ja erst sein Oktober 2015 dabei und kann das noch nicht richtig beurteilen. Sprüche gibt es immer wieder mal, diese sind aber nicht böse gemeint und kommen eher scherzend rüber. Ich glaube, man muss sich als Frau schon durchsetzen und beweisen. Aber ich denke, das gilt ja auch für die Männer.

Du hast die Grundausbildung hinter dir, wie hast du sie empfunden?

Es war sehr viel an Stoff und umfangreich, was wir als Themen gelernt und geübt haben. Die Ausbildung habe ich als schön empfunden, wir hatten zusammen viel Spaß und ich habe viel gelernt. Das Gelernte findet nicht nur Anwendung bei der Feuerwehr, sondern auch im privaten Leben. Im Rahmen der Ausbildung wird einem die Angst vor brenzligen Situationen genommen. Ich würde nun ganz anders an eine Notsituation heran gehen, wenn ich privat z.B. an eine Unfallstelle heran fahren würde. Sehr gefallen hat mir die Kameradschaft untereinander. Jeder hat jedem geholfen und unter die Arme gegriffen.

Wie siehst du dich und dein Wirken in der Zukunft, bei der Feuerwehr?

Für mich ist mit der Grundausbildung lediglich der Grundstein gelegt. Meines Wissens bin ich bereits zu den Lehrgängen zur Sprechfunkerin und Atemschutzgeräteträgerin angemeldet. Ich möchte die ganze Bandbreite der Feuerwehr kennen lernen und eine Allrounderin sein. Das dies noch seine Zeit braucht, ist mir natürlich klar.

Ich denke, dass es einige Interessierte gibt, welche schon lange mit dem Gedanken spielen, in einer Feuerwehr tätig werden zu wollen, sich aber einfach noch nicht getrauen, diesen Schritt zu wagen. Es fehlt vielleicht die letzte Motivation. Was kannst du diesen schlummernden Talenten mit geben? 

Manhat in der Feuerwehr echt viel Spaß und eine gute Gemeinschaft. Es ist eine Freizeitbeschäftigung und ein Hobby, welches viel Sinn macht und man lernt auch viel für das Leben. Und das mit zwei Proben im Monat, natürlich von anderen Terminen abgesehen. Ich hatte mir vorgenommen, einfach mal ein bis zwei Proben hinein zu schnuppern und mir dann zu überlegen, ob es wirklich was für mich ist und es hat gepasst. Ich habe mir fast ein Jahr überlegt, ob ich den Schritt wagen soll, da mein Partner ja auch in der Feuerwehr ist. Ich habe das Gefühl, dass wir zwei das ganze richtig gut hin bekommen. Somit kann ich an alle Neugierigen nur sagen, dass sie sich mit der Feuerwehr in Verbindung setzen sollen und dann heißt es- einfach den ersten Schritt machen und kommen, so einfach ist das!

Was denkst du über deinen 1. Einsatz?

Den habe ich seit dem 23.03.16 bereits hinter mir. Ein Kind war in einem Pkw eingeschlossen. Der Einsatz lief sehr ruhig ab, das Kind und auch die Eltern waren in einer Notlage, aber unverletzt. Ich habe mich im Hintergrund gehalten und die erfahrenen Kollegen beobachtet. Als der Melder runter ging, spürt ich mein Herz auf meiner Stirn, meine Knie wurden weich, aber das Adrenalin hat geholfen. Es war schon Stress pur-(lacht)!

Du hast also bereits Deinen eigenen Meldeempfänger erhalten?

Ja, ich habe ihn seit zwei Tagen. Den Alarm am 23.3. habe ich über meinen Partner mit bekommen. Ich habe alles mit meinem Arbeitgeber abgeklärt und stehe auch tagsüber für Einsätze zur Verfügung. Mein Arbeitgeber zeigt großes Verständnis für meine Einsatzbereitschaft und unterstützt mich, bei meiner Tätigkeit in der Feuerwehr. Das ist nicht selbstverständlich.

Sabrina, auch im Namen der Feuerwehr wünsche ich Dir weiterhin viel Spaß und viele positive Eindrücke bei deiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Feuerwehr Jestetten. Dies verbunden mit dem Wunsch, dass Du immer gesund von dieser anspruchsvollen Tätigkeit nach Hause kommst.

Danke für das Interview!

Und an alle schlummernden Talente gerichtet- los, auf geht's! Das Sommerprogramm wartet bereits! Herzlich willkommen!

 

Bericht und Interview: Uwe Kaier

Bilder: Markus Kettner (mk) und Uwe Kaier (uk)